Einleitung

Der Teilleistungsnachweis Fachdidaktik-TTG1 soll den Studierenden ermöglichen, anhand eines vorbereiteten Rollenspiels die Position einer Fachlehrperson TTG während eines Elternabends einzunehmen, um ein begründetes und theoriegeleitetes Fachverständnis in einem fiktiven Gespräch zu vertreten.

Im methodischen Instrumentarium zur Auseinandersetzung mit Lernprozessen spielt die Beobachtung von menschlichen Handlungen eine zentrale Rolle. Dazu gehört beispielsweise auch das Festhalten eines Verhaltens. Die Videografie als bevorzugte Methode für Beobachtungen, hält demnach die gesamte Bandbreite von Äusserungen, Mimik und Gestik von Handelnden fest. Dieses Vorgehen erlaubt es den Studierenden, beim Visionieren ihrer Sequenzen die Aufmerksamkeit auf die relevanten Situationen und Aussagen zu richten, um damit dem Problem der Vergänglichkeit und der Geschwindigkeit realer Gespräche zu entkommen. Durch das Videografieren lassen sich selektive Wahrnehmungen von Beobachtenden in der Interaktion relativieren und die fachspezifische Terminologie kann in den Fokus der Analyse und Reflexion treten. Zudem kann ein planmässiges Vorgehen beim Erstellen und Aufzeichnen von visuellem Datenmaterial die Gültigkeit und Zuverlässigkeit der Methode garantieren. Weiter lassen sich in den Videoaufzeichnungen auch räumliche Situationen der beteiligten Akteure und Akteurinnen beobachten und rekonstruieren. Allerdings sind die Beobachtenden auf den Blickwinkel der Kamera angewiesen. Eine Einflussnahme der Kamera auf die Beobachtungssituation kann bei der Datenerhebung nicht ausgeschlossen werden.

Wir erachten die Verantwortung im Umgang mit dem Datenmaterial als wichtigen Aspekt des videogestützten Beobachtens. Dem Publizieren der Videos auf den entsprechenden Internetplattformen muss eine hohe Sensibilität garantiert werden. Diese Form des Leistungsnachweises steht demnach auch für eine aktuelle produktions- und rezeptionsorientierte Medienerziehung. 

Videoproduktion: Richtlinen und Rahmen

Situationsbeschreibung

Die Studierenden leiten an Ihrer Schule einen Elternabend. Dabei äussern sich einige Eltern kritisch zum Fach TTG. Sie bedauern einerseits, dass die rein handwerklich orientierte Auslegung des Fachs nicht mehr existiert, anderseits äussern sie Zweifel an der Notwendigkeit des Faches überhaupt. Die Studierenden als Lehrperson hingegen vertreten ein aktuelles Fachverständnis, wie sie es an der PH in der Vorlesung Fachdidaktik TTG kennengelernt haben. Sie zeigen den Eltern in einer Diskussion begründet auf, warum ein solches Fachverständnis sinnvoll ist.

Ziel

  • Entwickeln eines Drehbuches und darauf basierend eine kurze Videosequenz (ca. 5 Minuten) von einem Rollenspiel zum oben formulierten Thema.

Vorgehen

  • Theoretische Ergründung des eigenen Standpunktes im Rollenspiel aufgrund der FD-Vorlesungsinhalte 1-4
  • Erstellen eines einfachen Storyboards der Szene
  • Zuweisen der Rollen innerhalb der Szene
  • Bestimmen der Bildkomposition und der Kameraposition (Kamerawinkel, Hintergrund, Mittelgrund, Vordergrund, Gegenstände, Requisiten, Licht, Schatten, Perspektive, ...)
  • Aufnahme des Films
  • Schnitt des Films (kürzen auf ca. 5 Min.)
  • Ggf. Festlegen der Musik
  • Ggf. Festlegen von Texteinblendungen
  • Upload der Filmsequenz auf SWITCHtube

Kriterien für die Bewertung des Leistungsnachweises

  • Die Studierenden nehmen in der Argumentation Bezug auf die Literatur und die Unterlagen zur Vorlesung.
  • Die Gedanken zum aktuellen Fachverständnis werden einleuchtend und überzeugend formuliert.

 

Mögliche Szenarien (Beispiele)

Videosequenzen als Leistungsnachweis: Übersichtsgrafik

Texte und Unterlagen

  • Duncker, Ludwig (2005): Instrumentelles Handeln und ästhetisches Gestalten. Über Kernkompetenzen und Bildungshorizonte im Elementarbereich. In: Gaus-Hegner, Elisabeth/ Mätzler Binder, Regine (Hg.), Technisches und textiles Gestalten. Fachdiskurs um Kernkompetenzen, Zürich: Pestalozzianum, 12-30.
  • Unterlagen der Vorlesung 1 (Fachgeschichte) und der Vorlesung 2 (Lehrplan 21 TTG)

 

Ein Beispielfilm

Weitere Videos sind auf Anfrage über Andreas Fuhrer zugänglich.