Zusammenfassung (deutsch)

An der PHBern wird seit 2009 Mahara als E-Portfoliosystem eingesetzt. Es wird inzwischen flächendeckend am Institut Vorschulstufe und Primarstufe genutzt. Als besonderer Mehrwert wird die Vernetzung und Nachnutzung verschiedener E-Portfolioinitiativen, Ressourcen und Zielgruppen während der Lehrinnen- und Lehrerbildung gesehen.  

Das hier vorzustellende Projekt zeigt ein Präsentationsportfolio, welches als Dokumentation eines Robotik-Projektes in einer 6. Klasse der Primarschule erstellt wurde. An diesem Beispiel wird gezeigt, wie Mahara zur Vernetzung verschiedener Zielgruppen (Studierende, Dozierende und Schülerinnen und Schüler) und zur Präsentation unterschiedlichster Ressourcen eingesetzt werden kann.  

Die Sammlung bringt Artefakte aller drei Akteure zusammen und stellt damit eine institutionenübergreifende Plattform dar, die dynamisch ergänzt und kommentiert werden kann. Ideen medial gestützter Lehre werden so nicht nur Studierenden, sondern auch den Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen oder externen Interessierten, zum Beispiel Eltern, präsentiert und zugänglich gemacht.  

Abstract (english)

Robotics for primary school -  A teaching and presentation portfolio

At the Institute for Primary Education at the University of teacher education in Berne, Mahara is used since 2009. The potentials of using Mhara for collaboration, networking and reuse of learning materials, which are created and shared in e-portfolio projects during the teacher training program, are key features which enhance the quality of education at the PHBern.  

The result of the presented project is a presentation portfolio, which documents a robotics project in a primary school. This example shows that Mahara could be used as connection platform for different target groups (students, lecturers and pupils). The portfolio collection's aim is to combine artifacts of all three target groups and to represent an inter-institutional platform. One can update the content dynamically, share new reflections or reports and add comments. The platform allows students, pupils, teachers as well as external stakeholders to access to the idea of technology enhanced education. 

Creative Commons Lizenz

Robotik in der Primarschule - Ein Lehr- und Präsentationsportfolio

...und dessen Potenziale für die rollen- und institutionenübergreifende Zusammenarbeit 

Einleitung 

Im Winter 2015 wurde an der Primarschule in Aarberg (Kanton Bern) ein Projekt mit Schülerinnen und Schülern einer 6. Klasse zum Thema Robotik und Programmierung durchgeführt. Alle Lehrschritte, Reflexionen und didaktischen Kommentare wurden im E-Portfolio Mahara abgebildet. Die entstandene Sammlung dient als Beispiel für eine rollen- und institutionenübergreifende Vernetzung von Dozierenden/Lehrenden, Studierenden und Schülerinnen und Schülern über das E-Portfolio. Im Projekt wurden bei weitem noch nicht alle Potenziale dieser Vernetzungsmöglichkeiten ausgeschöpft und ist dennoch ein erster Schritt in Richtung zielgruppenübergreifende und institutionsunabhängige Kollaboration.   

E-Portfolios als Lernumgebung und Austauschplattform 

Das Fallbeispiel zeigt, dass E-Portfolio-Systeme, welche einen detailliert konfigurierbaren Zugang für verschiedene Akteure (Dozierende, Studierende, SchülerInnen, Eltern, ect.) ermöglichen, einen lernendenorientierteren und ganzheitlicheren Lernprozess zulassen können. Unabhängig von der Rolle im Lernsetting oder der institutionellen Zugehörigkeit können die Beteiligten den Lernprozess mitgestalten. Die Selbstkonstruktion der persönlichen Lernumgebung wird gefördert. Mahara als E-Portfolio-Software wurde hier nicht ausschliesslich für die persönliche Portfolioarbeit im eigentlichen Sinne genutzt, sondern diente gleichzeitig als Lehrportfolio, Fundus für Studierende und Informationsplattform für Interessierte. Schülerinnen und Schüler arbeiteten nicht selbst mit Mahara, ihre Materialien und Feedbacks wurden aber durch den Dozierenden in die Sammlung integriert.  

Alles in einer Sammlung: Integration der verschiedensten Artefakte 

Die Vorarbeiten umfassen das Erstellen einer Unterrichtsplanung, das Recherchieren und Entwerfen von Materialien und Unterrichtsmedien, das Beschaffen der Lernobjekte – also der Roboter – sowie administrative Tätigkeiten wie das Informieren der Eltern. Alle Schritte werden im E-Portfolio dokumentiert, Materialien werden archiviert. Die Projektdurchführung wird bildlich und filmisch begleitet und die entstandenen Medienprodukte werden ebenso ins E-Portfolio aufgenommen.  

Parallel dazu werden Studierende an der PH Bern zum Thema Robotik geschult. Unterstützt durch die fortwährende Dokumentation des Projektes auf der E-Portfolio-Plattform, thematisieren sie ihrerseits Robotik innerhalb ihrer Schulpraktika im Unterricht in Kindergarten und Primarschule. Durch die Integration didaktischer Kommentare und Umsetzungshilfen erhalten die Studierenden einen offenen, aber dennoch praxisnahen Leitfaden zur Umsetzung in der Schule. Die Studierenden dokumentieren und reflektieren ihre Erfahrungen im eigenen Portfolio. Die Reflexionen werden nachträglich in die Sammlung aufgenommen. 

Neben Fachinhalten, didaktischen Hinweisen, Bildern und Videos zur Dokumentation, Reflexionen von Studierenden und Schülerinnen und Schülern sind auch zahlreiche Ressourcen und Links zu weiterführende Informationen und anderen Projekten enthalten. Somit kann die Sammlung im SWITCHportfolio als umfassendes Paket zur Unterrichtsplanung bzw. Zur Planung eines Robotikprojektes in der Primarschule genutzt werden.  

Transfer Schule-Hochschule 

Die hier dargestellten Zusammenhänge zeigen, dass der Einsatz von offenen Systemen bzw. Plattformen und die Zugänglichkeit für alle, die eine Rolle im Lernprozess spielen (könnten) eine wichtige technologische Basis für selbstbestimmtes, kreatives und kollaboratives Lernen in allen Bildungsphasen ist. Voraussetzung dafür ist eine Plattform wie Mahara, die einen hierarchiefreien Zugang für alle Zielgruppen und Rollen ermöglicht und die Selbstkonstruktion des Wissens und der Kompetenzen durch die Möglichkeiten zur Gestaltung einer persönlichen Lernumgebung fördert.  

Das SWITCHportfolio steht in der Schweiz, mit Hilfe der Edu-ID jedem offen. So kann erreicht werden, dass bereits Kinder in der Schule mit der Arbeit beginnen. Befinden sich Lehrende, Studierende und die Schülerinnen und Schüler auf ein und derselben Plattform, lassen sich Projekte, wie das soeben geschilderte, realisieren. Dies fördert den Austausch sowie die Praxisnähe und Authentizität für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung.