Kamera

Bildsequenzen lassen sich auf verschiedene Weise herstellen.

Wichtig:

  • Bildauflösung an Kamera reduzieren auf Filmformat.
  • Fokus, Blende und Zeit manuell einstellen
  • Chronologisch aufnehmen

DSLR  Bei professionellen Stop Motion Produktionen werden fast ausschließlich DSLRs verwendet, da man hier volle Kontrolle über Einstellungen wie Blende, Belichtungszeit, ISO und den Fokus hat und die Bilder dementsprechend hochwertiger werden. Aktuelle Spiegelreflexkameras können außerdem mit dem Computer ferngesteuert werden - mit spezieller Stop Motion Software hat man so über den Computerbildschirm alle Einstellungen und den aktuellen Bildausschnitt im Blick.

Webcam wird mit spezieller Stop Motion Software per Computer ferngesteuert  - so hat man über den Computerbildschirm alle Einstellungen und den aktuellen Bildausschnitt im Blick.

Compact-Fotokamera Eine Kompakt- oder auch "Point-and-Shoot"-Kamera hat wohl jeder zu Hause liegen, der mehr als nur Handy-Schnappschüsse machen will. Sie sind (wie der Name schon sagt) kompakt und einfach zu bedienen.

Smartphone & co

Stop Motion oder Objekt-Animation

Bei der Stop-Motion-Technik werden Objekte animiert, indem sie für jedes einzelne Bild des Filmes immer nur geringfügig verändert werden. In diesem Bereich unterscheidet man:

2D Animation

  • Zeichentrickfilm: Das Ausgangsmaterial der Einzelbilder sind viele Zeichnungen, die sich Bild für Bild voneinander unterscheiden und, in der richtigen Reihenfolge auf Film aufgenommen, eine flüssige Bewegung erzeugen. Diese werden heutzutage üblicherweise eingescannt und digital weiterbearbeitet. Die Zeichnungen können aber auch direkt von der Kamera aufgenommen werden, und es kann nicht nur mit Bleistift auf Papier gezeichnet werden, sondern jede zeichnerische oder malerische Technik ist möglich. In der einfachsten Version sind dies Strichmännchen, wie sie gern für Daumenkinos benutzt werden. Als „Stick Figure Theatre“ waren Strichmännchenparodien von Kinoklassikern ein Bestandteil der 80er-Jahre MTV-Show Liquid Television, heute werden sie oft als Vektoranimation in Flash oder anderen Programmen erstellt.
  • Sand-auf-Glas-Animation Auf einen Leuchttisch wird Sand gestreut, der im Bild schwarz erscheint. Mit der Hand oder mit Werkzeugen wird der Sand einzelbildweise bewegt, was sehr weiche Formen und Bewegungen erzeugt und sich besonders gut für das Morphen eignet. Beispiele: Filme von Ferenc Cakó, Alla Churikova, oder Caroline Leaf.
  • Nadelbrettanimation Diese spezielle Technik wurde von Alexandre Alexeieff entwickelt. Tausende von Nadeln, die dicht an dicht in einem Brett stecken, können hineingedrückt oder herausgezogen werden. Von der Seite beleuchtet erzeugen ihre Schatten ein Bild ähnlich einer Gravur.
  • Öl-auf-Glas-Animation Ähnlich der Sand auf Glas Animation wird auf einem Leuchttisch gearbeitet. Mit Ölfarbe wird direkt auf das Glas gemalt. Die Farbe bleibt lange weich, kann weggewischt, übermalt und mit Werkzeugen bearbeitet werden. Die Ergebnisse stehen in ihrer Farbwirkung der echter Ölbilder kaum nach. Beispiele: Filme von Alexander Petrow oder Jochen Kuhn.
  • Zeichnen oder Kratzen direkt auf Film Mit Folienstift oder -farbe wird direkt auf blankes Filmmaterial gezeichnet oder mit Nadel bzw. Messer auf schwarzes Filmmaterial gekratzt. Die Resultate sind meist sehr grob und wackelig. Auch der Tonstreifen kann direkt bearbeitet werden, was zu kratzenden und knisternden Geräuschen führt. Beispiele: Norman McLarens Blinkity Blank oder Lines Vertical, Szenen aus Hideaki Annos Neon Genesis Evangelion.
  • Kinoxen oder Rotoskopie Vorhandenes Realfilmmaterial wird auf eine Mattscheibe projiziert und Bild für Bild abgezeichnet. Beispiel: Filme von Max Fleischer (Gulliver), Georges Schwizgebel oder Richard Linklater.
  • Legetrickfilm (auch Flachfigurenfilm genannt) Ausgeschnittene Formen, meist Körperteile (wie bei einem Hampelmann), werden unter der Kamera zurechtgelegt. Beispiele: die Animationen von Terry Gilliam in den Filmen von Monty Python. – Die Serie South Park bedient sich zwar der Legetrick-Ästhetik, wird aber komplett mit einem Computerprogramm für 3D-Animation produziert. Silhouetten-Animation Eine Sonderform des Flachfigurenfilms, bei der die Elemente wie beim Schattenspiel nur als dunkle Silhouetten erkennbar sind. Beispiele: die Filme von Lotte Reiniger.

Experimentelle Animation

Hierunter fallen alle übrigen Techniken, wie Zeitmanipulationen (Zeitlupe und Zeitraffer), das Erstellen von Animationen aus vorhandenem, recyceltem Filmmaterial (Found Footage), ein großer Teil des Abstrakten Films, aber auch (noch) namenlose Trends und Moden der Motion Graphic, wie sie in Werbung und TV-Design aktuell eine große Rolle spielen.

Computeranimation

 Computeranimation: Seit etwa 1980, sowohl Vorlagen eingescannt werden konnten als auch die entstehenden Datenmengen technisch handhabbar wurden, erfährt diese Technik eine rasante Entwicklung und kommerzielle Erfolgsgeschichte. Die aus dem CAD entstandene CGI-Technik ermöglichte es schließlich, auf jegliche digitalisierte Vorlage zu verzichten und sämtliche Bildobjekte komplett im Rechner zu erzeugen. Grundlage sind oftmals Vektordaten der Objekte in zwei oder drei Dimensionen. Informationen über das Aussehen und die Bewegungen sämtlicher Objekte werden zusammengefügt, bis schließlich jedes nötige Einzelbild berechnet und in der gewünschten Bildauflösung gerendert werden kann.

Im Zusammenhang mit der Animation am Computer unterscheidet man prinzipiell zwischen drei Techniken: Keyframe-Animation, aktionsbasierte Animation und Bild-für-Bild-Animation.

Keyframe-Animation Bei der Keyframe-Animation (oder auch Schlüsselbild-Animation) werden Werte der zu animierenden Objekteigenschaften zu bestimmten Zeitpunkten in der Animationssoftware festgelegt (= Keyframes). Jeder Objekt- oder Szenenzustand erhält somit auf einer Zeitachse einen Eintrag. Mit zunehmender Länge der Animation und Anzahl der Animationsereignisse dehnt sich das Zeit-Objekt-Diagramm aus. Die Objektwerte für die zwischen den Keyframes liegenden Zeitpunkte werden mit Hilfe mathematischer Interpolation von der Animationssoftware berechnet.

Aktionsbasierte Animation Die aktionsbasierte Animation geht objektorientiert vor und kapselt den Zeitaspekt in einzelnen Animationsaktionen. Wie z.B. in MS Powerpoint oder 3d Animationstools werden die Animationen durch eine Liste von Aktionen definiert, die während des Ablaufes nacheinander ausgeführt werden. Parallele Abläufe (zeitliche Synchronisation) sind ebenfalls definierbar, wobei die betroffenen Objekte besonders gekennzeichnet werden.

Bild-für-Bild-Animation Bei diesem Animationskonzept werden die Einzelbilder wie in einem Daumenkino einzeln erstellt.

Aufnahmetipps für Legetrick

  • Immer Stativ benutzen
    damit an der Kamera NICHTS ungewollt bewegt

  • Fokus manuell einstellen
    sonst arbeitet der Autofokus permanent, leider oft falsch

  • Blende & Zeit manuell einstellen
    die Belichtung wechselt sonst bei jedem Bild

  • Beleuchtung/ Licht
    möglichst gleichbleibendes Flackerfreies Licht brauchen

  • Weissabgleich manuell einstellen
    falls möglich, sonst halt mit automatik arbeiten
     
  • Storyboard/ Ablauf sollte vorhanden sein
    Ein durchdachtes Planen der Einstellungen vor der Aufnahme verkürzt die Folgearbeiten massiv

  • A3-A2 grosser Hintergrund (papier/ Karton)
    bitte Hintergrund fixieren damit nichts unnötig verschoben wird

  • Papierqualität einhalten (ideal 120 Gramm)
    je dünner das Papier, desto stärker wellt es = unerwünschte Schatten

  • Um Zeit zu sparen, Objekte vorbereitet, ausgeschnitten, gebastelt mitbringen

  • Bastelmaterial für allfälige Reparaturen
    Stifte, Leim, Klebestreifen, Schere, Cutter, Farbiges Papier

  • Falls mit Plastilin gearbeitet wird, auf abwaschbarer Unterlage arbeiten

  • USB-Stick oder externe Festplatte für Endergebnis