Definition

Heutzutage handelt es sich bei den Filmen des Kinos und des Fernsehens meist um farbige Bilder, die vertont und musikalisch untermalt sind. In der Regel werden die Bilder mit einem Filmprojektor im Dunkeln auf eine Bildwand projiziert oder auf einem Bildschirm erzeugt. 

Film & Gesellschaft

Dem Film kommen im Wesentlichen drei Bedeutungen zu

Film als Massenmedium
Der Film kann seit dem 20. Jahrhundert als eines der wichtigsten Massenmedien überhaupt angesehen werden Er ist damit zugleich eines der wichtigsten Elemente der modernen Kultur überhaupt geworden. So sind fiktive Filmfiguren, filmtypische Verhaltensweisen, Klischees und Stereotype, aber auch die Auslotung neuer bildhafter Wahrnehmungs- und Erfahrungsräume im Zeitalter der massenhaften Verbreitung des Films zu einem festen Bestandteil der Populärkultur avanciert und prägen diese entscheidend mit. Die Filmindustrie hat auf diese Massenkompatibilität des Films früh reagiert und diese kommerziell für sich zu nutzen gewusst.

Film als Kunstform
Der Film in seinen verschiedenen Ausprägungsarten kommt der menschlichen Neugier und dem Bedürfnis nach Unterhaltung entgegen. Für den Zuschauer bieten fiktive Unterhaltungsfilme, die Spielfilme, die Möglichkeit, in eine imaginäre Phantasiewelt einzutauchen, in der die Regeln des Alltags auf den Kopf gestellt sind.

Für die maßgeblich an der Herstellung eines Films beteiligten Akteure – insbesondere Drehbuchautoren, Regisseure, Schauspieler, Kameraleute, Szenenbildner, Kostümbildner, Filmeditoren, Tongestalter und Filmkomponisten – ist der Film zudem ein Mittel künstlerischen Ausdrucks und kultureller Tätigkeit. Zu den künstlerischen Formen des Films zählt insbesondere der Experimentalfilm.

Allgemein wird Film der Kunstform Literatur zugeordnet. Abhängig von Art, Zweck, Inhalt oder Gestaltungsmerkmalen eines Films kann dieser einem oder mehreren Filmgenres wie Kriminalfilm, Komödie, Science-Fiction-Film, Horrorfilm, Kriegsfilm, Liebesfilm zugeordnet werden.

Film als Wirtschaftsfaktor
Die Filmwirtschaft umfasst alle Bereiche des Films von der Filmherstellung, der Produktion bis zu seiner Verbreitung, Vermarktung, Vervielfältigung und Verwertung (Filmverleih). Da die Herstellung von Filmen finanziell aufwändig ist, stellt sich immer die Frage der Filmfinanzierung. Ein wesentlicher Faktor zur Beurteilung des Erfolgs eines Films sind die Besucherzahlen in den Kinos sowie in weiterer Folge die Absatzzahlen von Verbreitungsmedien wie DVDs sowie Merchandising-Produkten (Spiele, Spielzeug usw.). Aufgrund vielfältigerer Freizeitmöglichkeiten und der Einführung des Fernsehens seit 1950 ist die Anzahl der Kinobesuche und damit die Anzahl der Kinos weltweit in unterschiedlich starker Ausprägung bis in die 1990er Jahre stark zurückgegangen.

Menschliche Wahrnehmung

Bewegte Bilder nennt man eine Folge von Bildern, die durch Anzeigen in kurzen Zeitabständen mit geeigneter Technik für den Betrachter die Illusion der Bewegung erzeugen. Meist wird der Begriff synonym zu „Filmbildern“ verwendet. Für die menschliche Wahrnehmung genügen bereits etwa 16 bis 18 Bilder pro Sekunde, um die Illusion von fließender Bewegung zu erzeugen, sofern sich die Einzelbilder nur geringfügig voneinander unterscheiden. Absolut flimmerfreie Darstellung ist ab ungefähr 60 Hell-Dunkel-Wechseln pro Sekunde möglich.

Geschichte der Filmaufzeichnung

Historische Übersicht
  • 1652 Tragbare Laterna Magica
  • 1666 Entdeckung des Farbenspektrums im Sonnenlicht durch Newton
  • 1686 Tragbare Camera Obscura
  • 1801 Elektrische Kohlenbogenlampe von Davy
  • 1826 Erstes fotografisches Verfahren von Niépce
  • 1839 Fotografie nach den Verfahren von Niépce & Daguerre und Bayard
  • 1850 „Parkesine“ von Alexander Parkes
  • 1869 Celluloïd (Parkesine)
  • 1871 Trockengelatineplatte von Richard Leach Maddox
  • 1878 Projektion bewegter gezeichneter Bilder mittels perforierter Bänder von Émile Reynaud, Praxinoscope-Théâtre
  • 1884 Stripping Film von Walker
  • 1887 Celluloid-Film von Hannibal Goodwin
  • 1888 Filmkamera mit Klemme von Le Prince
  • 1890 Geschlossene Filmvorstellung von Le Prince in Paris mit Sternradmechanismus
  • 1891 Kinetograph von Dickson bei Edison, Rätsche
  • 1892 Cynématographe von Bouly, Klemme
  • 1893 Photochronographe von Démény bei Marey, Schläger
  • 1894 Magniscope von Ed Amet, Reibrad
  • 1895 «Marvellous Cinematograph» von LeRoy, Schlägerprojektor, erste öffentliche Filmvorstellung in Manhattan, New York City
    • Domitor von Moisson bei Lumière, perforierender Greifermechanismus für Papierfilm, im selben Jahr verbessert
    • Eidoloscope von Lauste für Latham, Schaltrolle in Verbindung mit (3er ?) Sternrad
    • Biograph-Kamera der American Mutoscope and Biograph Company von Dickson und Casler, perforiert den Film während der Aufnahme
    • Bioscop (Duplex-Verfahren) von Skladanowsky, Schaltrollen in Verbindung mit Kurvenrädern, erste öffentliche Filmvorstellung in Europa
    • Cinématographe alias Domitor von Carpentier für Lumière, erste öffentliche Filmvorstellung in Frankreich
  • 1896 Verbessertes Malteser-Kreuz-Gesperre von Messter, Schwungmasse auf Stiftwelle
  • 1897 Schläger-Sperrstifte-Mechanismus von Noguès
  • 1900 Schrittschaltwerk für unperforierten Film von Newman, Kamera « Centum », 100 Bilder pro Sekunde
  • 1901 Dreiflügelblende für die Projektion von Pätzold
  • 1906 Celluloseacetat
  • 1909 Scharnierfenster mit festen Passstiften von der Bell & Howell Co., Kamera mit Holzgehäuse
  • 1911 Erste Ganzmetall-Filmkamera, Typ 2709, von Bell & Howell, Leichtmetallguss, Pendelfenster
  • 1912 Additives Dreifarbensystem Kinemacolor
  • 1917 Greifer-Sperrstifte-Antrieb in Ganzmetallkamera mit Gehäuseversatz zum Parallaxenausgleich von John E. Leonard
  • 1920 Schwungmasse auf Tonwelle von Triergon für Lichttonfilm, 42-mm-Film
  • 1921 Februar, Stockholm; Synchroner Lichtton von Berglund, Mehrfach-Doppelzacke, SEPOPT 35 mm
    • Greifer-Sperrstifte-Mechanismus von Labrély für 240 Bilder pro Sekunde, Handantrieb
  • 1932 Subtraktives Dreifarben-Technicolor, spezielle Kamera von Mitchell und Ball, Matrizen-Druckanlage
  • 1935 bis 2005 Mehrschichten-Farbenfilm Kodachrome
  • 1936 Spiegelverschluß bei Arnold & Richter an den Olympischen Sommerspielen zu Berlin, Arriflex
  • 1938 Additiver Farbenfilm Kodacolor
  • 1939 Dreifarbensystem Agfacolor
  • 1940 Polyethylenterephthalat-Polyester (PETP) von Izard und Carothers bei Du Pont
  • 1948 Magnetton bei der Filmaufnahme
  • 1950 Polyester-Kinofilm von Du Pont, Handelsmarke «Cronar»
  • 1966 Wellenschleifen-Filmantrieb Jones
  • 1969 Super 16 als kleineres breitwandfähiges Format
  • 1970 IMAX

Geschichte der Videoaufzeichnung

  • 1953 In Deutschland wird das erste Patent für den Prototyp eines Videorekorders erteilt.
  • 1956 Es erscheint der erste einsatzfähige Video Tape Recorder (VTR) für Sendezwecke von der Firma Ampex. Das Format war Quadruplex.
  • 1964 Der erste kommerzielle VTR, der Philips 3400, konnte 45 Min. in Schwarzweiß aufnehmen und kostete 6900,– DM.
  • 1969 Das Geburtsjahr des Home-Video: Philips und Grundig stellen den ersten Rekorder mit zugehöriger Videokamera vor, sowie den ersten Video Cassette Recorder (VCR-System) mit neuer Kassettentechnik. Bislang waren die Magnetbänder auf offenen Rollen aufgespult.
  • 1972 Sony stellt den ersten U-matic Videokassettenrekorder vor.
  • 1976 JVC stellt das Format Video Home System (VHS), und Sony das Format Betamax vor.
  • 1980 Philips und Grundig stellen das Video-2000-System vor. Video 2000-Kassetten wurden im Gegensatz zu VHS und Betamax auf zwei Seiten bespielt, und waren den anderen Systemen in puncto Bildqualität überlegen. Das Format konnte sich aber nicht durchsetzen, da VHS und Betamax schon zu verbreitet waren.
  • 1984 Der erste Camcorder mit Video-8-Kassetten kommt auf den Markt. Sony ist der Entwickler.
  • 1985 Der erste Camcorder mit VHS-Kassetten kommt auf den Markt.
  • Ende der 80er werden VHS zu S-VHS und Video 8 zu Hi8 weiterentwickelt.
  • Anfang der 90er erscheint die Video-CD mit 74 Min. Spielzeit in VHS-Qualität.
  • 1995 Der DVD-Standard wird festgelegt. Der erste Camcorder mit Digital Video (DV) und Mini-DV erscheint.
  • 1996 Der erste DV-Rekorder von Sony kostet 8000,– DM.
  • 1999 Der erste DVD-Rekorder von Philips kommt auf den Markt.
  • 2000 Der erste DVD-Camcorder von Hitachi wird vorgestellt.
  • 2001 Die DVD überholt die VHS-Kassette im Kaufvideo-Bereich.
  • 2003 Das Format High Definition Video (HDV) gilt als zukünftiges Heimvideo-Format, ist aber bislang nur in Japan und in den USA verbreitet.
  • 2004 DVD-Rekorder mit Festplatte lösen den VHS-Recorder weitgehend ab.
  • 2005 HDV wird auch in Europa erhältlich.
  • 2007 AVCHD Recorder komen hinzu, die mit einer noch stärkeren Kompression nach MPEG-4 arbeitet. Zur Aufzeichnung verwendete Medien sind wechselbare Microdrives, integrierte Festplatten oder Speicherkarten.